Grußwort

Liebe Gemeinde,

am 31. Januar waren wir mit unserer regionalen Konfirmandengruppe und Teamern in Berlin. Im ehemaligen Stasigefängnis in Hohenschönhausen konnten wir uns ein Bild davon machen, welche grausamen und perfiden Folgen eine Autokratie oder Diktatur hat. Im Anschluss waren wir an einem historisch bedeutsamen Tag im Deutschen Bundestag. Dort konnten wir live und in Farbe die Auseinandersetzung der demokratisch gesinnten Parteien mit der AFD erleben. Ich habe dort eine große Angst darüber wahrgenommen, dass unsere Demokratie und die geltenden Werte unseres Landes in Gefahr sind.

Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat leidenschaftlich gegen den Nationalsozialismus protestiert und dafür sogar sein eigenes Leben riskiert. Am 9. April 1945, vor 80 Jahren wurde er dafür erhängt. Bonhoeffer hat schon bei Hitlers Machtergreifung davor gewarnt, dass aus einem Führer ein Verführer werden kann. Er hat sich aus seiner tiefen christlichen Überzeugung heraus für Solidarität mit den Mitmenschen und für die Achtung der Menschenwürde eingesetzt.

Eine Meinung zu haben reicht nicht aus. Man muss auch danach handeln. Bonhoeffer ermutigt zum aktiven Widerstand gegen eine menschenverachtende Politik und wirbt für Zivilcourage im Ringen um den richtigen politischen Weg. An ihm können wir uns ein Beispiel nehmen, in einer Zeit, wo unsere Demokratie von rechts bedroht wird.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Pastorin Bettina Schweikle